Freie Wähler Tag 2022 in Karlsdorf-Neuthard

Kommunalpolitik – erfolgreich gestalten

Der Freie Wähler Landesverbandes Baden-Württemberg. e.V. lud am 14. Mai 2022 in Karlsdorf-Neuthard Mitglieder und Gäste zu einem spannenden Freie-Wähler-Tag 2022 ein. Zum Festvortrag begrüßte der Landesvorsitzender Bürgermeister Wolfgang Faißt 120 Delegierte und Gäste zum Thema „Kommunalpolitik – erfolgreich gestalten“.

Das öffentliche Interesse am Freie-Wähler-Tag 2022 war groß und so zählten zu unseren Gästen unter anderem der Präsident des Gemeindetags Baden-Württemberg, Steffen Jäger, der Vizepräsident des Städtetags Baden-Württembergs, OB Michael Makurath, der Hauptgeschäftsführer des Landkreistages, Prof. Dr. Alexis von Komorowski, der kommunalpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Uli Hockenberger, der FDP-Landtagsabgeordnete Dr. Christian Jung, sowie der Landrat des Landkreises Karlsruhe Dr. Christoph Schnaudigel, Bürgermeister Sven Weigt (Karlsdorf-Neuthard) und Kreistagsvertreter.

 

Wie kann eine erfolgreiche Kommunalpolitik gelingen? Und wie müssen sich die kommunalen und originalen Freien Wähler Baden-Württembergs hierfür positionieren, weiterhin als parteiunabhängige Vereine oder mehr als Partei? Diese zwei Schwerpunkte standen am Freie-Wähler-Tag 2022 im Vordergrund.

 

 

Prof. Dr. Frank Brettschneider, Kommunikationswissenschaftler an der Universität Hohenheim, zeigte in seinem Festvortrag mit dem Titel „Politik für die Menschen, Politik mit den Menschen“ Impulse für eine gestaltende und damit erfolgreiche Kommunalpolitik auf. Anhand bekannter Konflikte bei Bau- und Infrastrukturprojekten ging er den vielfältigen Gründen für Widerstand und Proteste nach. Dazu präsentierte er mögliche Ansatzpunkte für eine gelingende Kommunikation und dialogische Beteiligungsformate. Deutlich hob er hervor, dass der passive Ansatz „Politik für die Menschen“ heute als Lösung vielfach nicht mehr ausreicht. Es braucht den aktiveren Ansatz „Politik mit den Menschen“. Dieser Ansatz muss im politischen Alltag stärker verankert werden.

Umfrageergebnisse deuten darauf hin, dass die große Mehrheit politische Entscheidungen der gewählten Repräsentanten befürwortet, und weniger Formate der direkten Demokratie wie Bürgerbegehren und Bürgerentscheide einfordert, jedoch wollen die Menschen in die Beratungen einbezogen werden. Im direkten kommunalen Umfeld vor der eigenen Haustür wollen viele Menschen ihre Empfehlungen und Überlegungen mit einfließen lassen können. Dazu sind frühzeitige und transparente Informationen und Diskussionen im Sinne eines aktiven Beteiligungsformates notwendig.

Abschließend wies Prof. Brettschneider darauf hin: „Beteiligung verhindert nicht, dass es zu Konflikten kommt. Aber sie erhöht die Chance auf eine tragfähige Lösung“.

 

Stadtverband Ditzingen

Thomas Kratz / Schriftführer