Die DRF Luftrettung verlegt Christoph 41

Nach langem Tauziehen ist die Entscheidung gefallen und wurde möglichst geräuschlos in den Pfingstferien bekanntgegeben. Die DRF Luftrettung (vormals Deutsche Rettungsflugwacht) verlegt ihren Rettungshubschrauber Christoph 41 von Leonberg in den Kreis Reutlingen. Dies ist letztlich die Folge eines mehrheitlichen Votums des Petitionsausschusses unter dem Vorsitz des FDP-Abgeordneten Christian Jung. Der Petitionsausschuss folgt damit den Wünschen des Innenministeriums Baden-Württemberg.

Dies ist keine gute Nachricht für die Menschen im Altkreis Leonberg, im Strohgäu, im Heckengäu und entlang der stark frequentierten Autobahnen A8 und A81, gefährde doch die Standortaufgabe in Leonberg doch deren schnelle medizinische Versorgung in Notfällen. Die Gegner der Standortverlegung halten den seit Juni 1986 bestehenden Standort Leonberg für ideal gelegen, insbesondere da er an einem extrem belasteten Autobahnkreuz im Land gut positioniert war. Von Leonberg aus wurden jährlich mehr als 1000 Rettungseinsätze im hoch verdichteten Stuttgarter Ballungsraum mit schwierigen Verkehrsverhältnissen sowie im gesamten Umland geflogen.

Es gab viele gute Gründe für einen Verbleib am Leonberger Standort, die von den „Blaulichtorganisationen“ (THW, Rettungswesen und Feuerwehr) ins Feld geführt wurden. Und es gab viele weitere Fürsprecher, u.a. die Oberbürgermeister von Leonberg Cohn (SPD) und von Ditzingen Makurath, oder die Landtagsabgeordneten Scherer und Schweikert (FDP). Und es gab eine Petition, die über eine Online-Plattform 27854 Unterstützer fand. Herzlichen Dank dafür.

Dessen ungeachtet war eine Mehrheit der Abgeordneten von CDU und Grünen für eine Standortverlagerung, die den Steuerzahler zudem schätzungsweise 25 Millionen kosten wird.

Die Freien Wähler Ditzingen bedauern die Entscheidung, bedeutet doch der Verlust eines gut strukturierten und etablierten Standorts in der Luftrettung in unmittelbarer Nachbarschaft keine Verbesserung der medizinischen Notfallversorgung der Ditzinger, sondern eher das Gegenteil.

Für den Vorstand

Thomas Kratz